Ka Fuchs
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Konventioneller vs. nachhaltiger Blumenanbau

27/10/2021

 
Bunte Blumen und Blüten
Lupinen, Kosmeen und Dahlien
Anfang des Jahres, als meine Frühblüher sich noch Zeit zum Wachsen genommen haben, bin ich zu einem Blumengroßmarkt gefahren. Ich wollte nachschauen ob ich dort für einen Auftrag Bio-Blumen bekomme.
Ein kurzer Rundumblick hat gereicht um einzusehen, dass ich hier vergeblich suche. Mein Mann hat aber nachgefragt. Und als Antwort kam das: „Blumen kann man nicht biologisch anbauen. Wenn da eine Raupe an der Blüte sitzt, dann muss man die halt spritzen. Anders geht das nicht. Aber Blumen sind ja Natur, also ist das Bio. Das ist alles Bio hier!“
Zum Glück hatte ich mich bereits während seiner Frage abgewendet und habe versucht gar nicht zuzuhören. Ich glaube sonst wäre ich explodiert.
Es ist erschreckend, wie unnatürlich die Blumen sind, die man im Laden kaufen kann. Sie haben alle perfekte lange und gerade Stiele und kein Blütenblatt hat auch nur den kleinsten Makel. Und zu welchem Preis?
Für den konventionellen Blumenanbau werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass Beikräuter eingehen (wodurch Wildpflanzen zerstört werden und das Nahrungsangebot von Insekten zurückgeht. Es gibt also weniger Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel sind – Hallo, Artensterben!), oder töten die Insekten direkt um die Felder schädlingsfei zu halten. Für perfekte Blumen sind wir also bereit Biene und Co. zu vergiften. Dass wir uns damit auch unsere eigene Nahrungsgrundlage wegnehmen (wir brauchen Bienen zum Bestäuben unserer Obst- und Gemüsepflanzen), scheint nicht so dramatisch zu sein. Hauptsache die Ernte fällt nicht aus und das Geld fließt!
Die konventionellen Blumenfelder sind also tot. Das einzige was dort leben kann, sind die erwünschten Blumen.

Auf meinem Bio-Blumenfeld erlebe ich das komplette Gegenteil. Es ist voller Leben. Ich arbeite meist stundenlang allein auf dem Feld und treffe dabei so viele Lebewesen. Bienen, Hummeln, Raupen, Schmetterlinge, Libellen, Marienkäfer, Ameisen, Spinnen, Regenwürmer, Asseln, Maulwürfe, Mäuse, Eichhörnchen und Vögel.
Wenn ich vor mich hin arbeite spüre ich richtig, dass ich nur ein winziger Teil des Ganzen bin. Ich habe die Fläche zwar gepachtet, aber deshalb gehört sie mir noch lange nicht allein.
Bei der Ackerarbeit bin ich so nah dran an der Natur. Das bestärkt mich immer wieder in meinem Entschluss sie zu schützen!
Und anstatt unperfekte Blumen direkt auszusortieren, benutze ich sie einfach. Bisher hat sich noch niemand darüber beschwert. Im Gegenteil, das ist halt natürlich und nicht weniger schön. DAS ist alles Bio ;-)


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